Was bedeutet es, einen anderen „anzunehmen“?
Ist das eine moralische Verpflichtung, der man grundsätzlich nachkommen sollte – was man aber bei manchen Menschen nicht schafft?
Ist es normal und harmlos, wenn man andere Menschen, so wie sie sind, nicht annimmt, sondern sich immer wieder über sie „aufregt“?
In unserem Gespräch kommen wir an einen erschreckenden Punkt: Das „Nicht-Annehmen“ eines Menschen folgt im Kern einem mörderischen Imuls. Man kann es an einem Gedankenspiel überprüfen: Wir würden wir mit den uns unangenehmen Menschen umgehen, wenn wir die Macht hätten, sie zu verändern?
Würden wir sie auslöschen und mit neuen Verhaltensweisen zusammenbauen wollen?
Oder nehmen wir den anderen so an, wie er/ist, auch wenn er uns durchaus unangenehm/zuwider sein kann. Bringen wir ihm dennoch den Respekt und die Würdigung entgegen, die jeder verdient, allein weil er ein Mensch ist?